Zu jung für die Politik?
Veröffentlicht von Dietmar Lehmann in WIP · 17 Dezember 2023
Jugendforum: Aktiv
und selbstbestimmt mitgestalten
Politische Beteiligungsprozesse galten lange als zu Komplex für
Kinder und Jugendliche. Es ist Zeit, hier umzudenken. Nach Auffassung der WP
ist es für Erfahrungen mit der Demokratie nie zu früh, gerade auch, weil mehrere
gesellschaftliche Trends zeigen, dass insbesondere Jugendliche als die
verantwortliche Generation von morgen vor großen Herausforderungen stehen.
Jugendbeteiligung ist daher für den Erhalt und die Stabilität unserer
Demokratie absolut notwendig. Hier gilt es, so früh
wie möglich Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Jugendbeteiligung
ermöglicht und gefördert wird. Es geht um Beteiligungsformen, in denen junge
Menschen Entscheidungen, die das eigene Leben betreffen, mitgestalten können. Nur
so fühlen sie sich ernstgenommen und identifizieren sich mit ihrem Ort.
Unter der Regie des Jugendamtes waren daher Kinder und
Jugendliche Ende November zu einem sogenannten Jugendforum eingeladen, um ihre
Verbesserungsvorschläge und Wünsche für Bildungseinrichtungen und Lebensumfeld
zu benennen. Gefördert wurde das Jugendforum vom Land NRW, das Fördergelder zur
Durchführung aus dem Projekt „Partizipation und Demokratie fördern“
bereitstellte. An zahlreichen Stellwänden präsentierten Kinder und Jugendliche ihre
eigenen Themen und Wünsche an die Stadt, angefangen vom kostenlosen WLAN-Zugang
und Handyladestationen an mehreren Orten in der Stadt über die Errichtung eines
Skateparks, bis hin zu Bikepark mit einem vielfältigen Streckenangebot. Auch
wurde bemängelt, dass sich viele Jugendliche aufgrund einer unzureichenden, fehlenden oder defekten Beleuchtung in
manchen Bereichen der Stadt unsicher fühlen. Ganz oben auf der Wunschliste
standen u.a. auch eigene Treffpunkte, an denen sich Jugendliche erwünscht
fühlen. Auch der öffentliche Nahverkehr war ein Thema, wie auch eine
kostengünstige Mittagsverpflegung. Schon diese kleine Auswahl zeigt die
Vielfalt der Themen, mit denen sich das Jugendforum befasste. Inwieweit die
Anregungen und Wünsche von der Kommunalpolitik ernstgenommen werden, wird sich
zeigen. Das Diskussionsforum mit
Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern im Beisein von
Bürgermeisterin Anke Grotjohann sowie die
jeweiligen Statements signalisierten jedenfalls, dass dieser wichtige Dialog ernstgenommen
wird und fortgesetzt werden soll.
Geleistetes Engagement sollte wertgeschätzt und gewürdigt werden.
Daher bedankt sich die Wählergemeinschaft bei allem beteiligten Kindern und
Jugendlichen für die wertvollem Anregungen und für die engagierte Mitarbeit. Uns ist es wichtig, dass Jugendliche ihr Umfeld, in
dem sie ihren Alltag verbringen, aktiv und selbstbestimmt mitgestalten
können. Da wo junge Menschen früh positive
Erfahrungen machen können, dass ihre Stimme durch Beteiligung an demokratischen Prozessen Wirkung
erzielen kann, findet Identifikation mit dem
Ort und ihrem Lebensumfeld statt. Davon profitieren nicht nur die einzelnen
Ortsteile, sondern die Stadtgesellschaft als Ganzes.