„Keine Steuererhöhung durch die Hintertür“

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„Keine Steuererhöhung durch die Hintertür“

Wählergemeinschaft Porta
Veröffentlicht von WP in WIP · 27 Juni 2024
  
WP kritisiert Grundsteuerreform
Keine Steuererhöhung durch die Hintertür“

Die Wählergemeinschaft Porta (WP) ist davon überzeugt, dass den Bürgerinnen und Bürgern ab dem kommenden Jahr eine Erhöhung der Grundsteuer ins Haus stehen könnte. Sie äußert daher scharfe Kritik an der geplanten Grundsteuerreform, die gemäß den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts - für NRW nach dem sogenannten Bundesmodell - durchgeführt werden soll. Die Reform, die ab dem 1. Januar 2025 in Kraft tritt, wird voraussichtlich zu einer erheblichen Veränderung der Grundsteuer B führen, die sowohl für bebaute als auch unbebaute private und gewerbliche Grundstücke gilt.

Stadt sieht erhebliche Steuerlücke im Millionenbereich
Erste Berechnungen der Kämmerei der Stadt Porta Westfalica zeigen, sollte die Reform wie geplant in Kraft treten, dass sich eine Steuerlücke im zweistelligen Millionenbereich ergibt. Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt noch keine abschließenden Zahlen vorliegen, sieht die Verwaltung daher die Notwendigkeit, zeitnah über die neuen Hebesätze zu entscheiden. Das NRW-Finanzministerium hat deshalb bereits neue, deutlich höhere Hebesätze vorgeschlagen, um die Einnahmen der Stadt aufkommensneutral zu halten. Auch CDU und Die Grünen sehen laut Mindener Tageblatt die Notwendigkeit, die Hebesätze anzupassen. Sollten die Vorschläge so umgesetzt werden, wollen CDU sowie Die Grünen auch nicht von einer Steuererhöhung sprechen, da unter dem Strich das Steueraufkommen mit der Erhöhung der Hebesätze letztendlich gleichbleiben würde.

Individuelle Belastungsverschiebungen vorhersehbar
Die WP weist jedoch darauf hin, dass die Neubewertung des Grundbesitzes zu individuellen Belastungsverschiebungen führen wird. Dies bedeutet, dass einige Eigentümer künftig mehr und andere weniger Grundsteuer zahlen müssen. WP kritisiert, dass die unterschiedlichen Bodenrichtwertzonen zu Ungerechtigkeiten führen können, da ähnliche Grundstücke unterschiedlich besteuert werden. Die Bewertung der Grundsteuer basiert wesentlich auf der Grundstücksfläche, dem Alter des Gebäudes, der Wohnfläche, der Nettokaltmiete und den Bodenrichtwerten, die von einem unabhängigen Gutachterausschuss festgelegt werden. Einsprüche gegen diese Werte sind nahezu unmöglich und kostenpflichtig. Auch müssen viele Eigentümer und Bewohner älterer Gebäude sich auf erhebliche Kostensteigerungen im nächsten Jahr einstellen. Ältere Häuser haben in der Vergangenheit am meisten von den veralteten Einheitswerten profitiert, jetzt steigt der Messbetrag für viele alte Häuser durch die Neubewertung.

Auswirkungen auf Mieter und Unternehmen
Die WP befürchtet auch, dass die Grundsteuerreform zu höheren Wohnkosten führt, da Mieter die Grundsteuer über die Nebenkosten zahlen. Für die meisten Gewerbegrundstücke könnte die Reform günstiger werden, während Unternehmen in zentralen Lagen mit erheblichen Mehrbelastungen rechnen müssen. Der Städtetag NRW hatte ebenfalls eine Korrektur angemahnt, um eine ungleiche Belastung zwischen Wohn- und Geschäftsgrundstücken zu vermeiden.

Forderungen der WP
Die WP lehnt eine Erhöhung der Hebesätze kategorisch ab, selbst wenn diese aufkommensneutral sind. Sie fordert, dass die Bürgerinnen und Bürger durch die Reform nicht stärker belastet werden dürfen. Die Stadt Porta sollte hier ein klares Zeichen setzen, anstatt weiter an der Grundsteuerspirale zu drehen. Notwendige Einsparungen vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Steuerlücke  sollten aber auch nicht - wie von der SPD laut Mindener Tageblatt vorgeschlagen - allein auf Kosten der sogenannten freiwilligen Leistungen erfolgen. Auch sie sind Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger. Stattdessen sollten Prestigeprojekte und Leistungsversprechen aller Ratsparteien überprüft werden. Auf keinem Fall sollte die Grundsteuerreform aber zum Anlass genommen werden, vor dem Hintergrund der allgemeinen Finanzlage der Stadt, eine Steuererhöhung durch die Hintertür vorzunehmen.



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