Recht auf Bildung
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Wir machen unsere Kitas und Schulen fit für die Zukunft
Die Anforderungen an frühkindliche Bildung und unsere Schulen werden in den kommenden Jahren weiter steigen. Themen wie Integration Zugewanderter, individuelle Förderung, Inklusion, die Vorbereitung auf Ausbildung und Beruf sowie das Lernen im digitalen Wandel werden große Kraftanstrengungen erfordern. Als Stadt reicht es dabei nicht aus, lediglich angemessene Lernräume bereitzustellen. Vielmehr geht es darum, bereits in der Kita mit gezielter Förderung zu beginnen und insbesondere Schulen in sozial herausfordernden Quartieren zu stärken.
Als Stadtgesellschaft müssen wir ernsthaft diskutieren, unter welchen Bedingungen Kinder bei uns aufwachsen und welche Unterstützung wir ihnen als Gemeinwesen zur Verfügung stellen wollen. Denn die Folgen versäumter Bildungschancen treffen letztlich uns alle – wirtschaftlich wie sozial. Wenn junge Menschen ohne Abschluss und ohne Perspektive in endlosen Warteschleifen feststecken, zahlen wir alle den Preis.
Deshalb haben wir in den vergangenen Monaten wiederholt Anträge und Initiativen für eine bessere Bildung in unserer Stadt eingebracht – von der frühkindlichen Bildung über die Grundschule bis hin zur weiterführenden Schule. Gleichzeitig haben wir einen umfassenden Maßnahmenplan vorgelegt, um individuelle Förderung zu ermöglichen, längeres gemeinsames Lernen zu stärken, Bildungsübergänge zu verbessern und schulische Inklusion erfolgreich zu gestalten. Wir freuen uns besonders darüber, dass nach Jahren des Stillstands die Grundschule Neesen endlich durch einen modernen Neubau ersetzt wird.
Bildungspolitik muss zudem die Vielfalt der Wünsche in der Elternschaft ernst nehmen. Während einige Eltern die Realschule bevorzugen, wünschen sich andere eine Schulform mit einem breiten Lern- und Förderangebot, wie es die Gesamtschule bietet. Verantwortungsvolle Bildungspolitik darf Schulformen nicht gegeneinander ausspielen. Die Weiterentwicklung der Schullandschaft muss den Elternwillen berücksichtigen – ohne dabei eine Schulform zu benachteiligen. Gleichzeitig müssen wir uns als politisch Verantwortliche die Frage stellen, ob wir in der Vergangenheit wirklich alles dafür getan haben, um für alle Eltern und insbesondere für alle Schülerinnen und Schüler ein bestmögliches Bildungsangebot bereitzustellen.
Es ist an der Zeit, Bildung neu zu denken. Wir brauchen neue Prioritäten: mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bessere Schulen und einen konsequenten Ausbau des Ganztagsangebotes.
Was wir als Wählergemeinschaft konkret erreichen möchten:
Früh fördern, stark starten: Der Anteil von Kindern mit Sprachdefiziten, Beeinträchtigungen und schlechten Startbedingungen ist nach wie vor besorgniserregend hoch. Deshalb setzen wir uns für beste Bildung von Anfang an ein. Frühkindliche Bildung ist eine öffentliche Aufgabe mit gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Wir wollen Sprachförderprogramme in allen Kindertagesstätten dort implementieren, wo sie benötigt werden, um Kinder frühzeitig und gezielt zu unterstützen. Darüber hinaus fordern wir feste Kooperationsstrukturen zwischen Kitas und Grundschulen, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen. Ziel ist es, die Bildungschancen aller Kinder durch höhere Qualität und verbindliche Standards in den Kitas entscheidend zu verbessern.
Moderne Familienpolitik weiterdenken – den Kita-Ausbau beschleunigen: Der Ausbau der Kindertagesbetreuung bleibt ein zentrales Anliegen – nicht nur zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern auch im Sinne der kindlichen Entwicklung. Wir wollen die frühkindliche Bildung weiter stärken, die Öffnungszeiten flexibler gestalten und insbesondere die Betreuung in Randzeiten ausbauen. Freie Träger sollen gezielt unterstützt werden – organisatorisch wie finanziell. Hierzu haben wir bereits entsprechende Anträge gestellt.
Starke Bildung, nahtloser Übergang – Kitas und Grundschulen Hand in Hand: Kindergarten und Schule müssen eng zusammenarbeiten. Um Kindern Unsicherheiten beim Schulstart zu nehmen und an die bisherigen Lernprozesse anzuknüpfen, braucht es gemeinsame Bildungskonzepte. Wir schlagen deshalb den Einsatz von Übergangsbegleiterinnen und -begleitern vor, die sowohl in Kitas als auch in Grundschulen tätig sind. So können die individuellen Bedürfnisse der Kinder besser erkannt und gezielt berücksichtigt werden.
Moderne Bildung braucht zeitgemäße Schulen: Der Sanierungs- und Investitionsstau an unseren Schulen ist unübersehbar. Jahrzehntelang wurde zu wenig getan. Dabei haben sich die Anforderungen an Unterricht grundlegend verändert. Wir brauchen mehr Differenzierungsräume, flexible Lernumgebungen und Raum für Projekte und Gruppenarbeit. Daher haben wir uns frühzeitig für eine moderne Clusterschule beim Neubau der Grundschule Neesen eingesetzt. Offene Lernlandschaften und moderne Raumkonzepte lösen die klassische Flurschule ab. Unsere Bildungspolitik muss sich damit auseinandersetzen, ab wann alte Schulen ersetzt werden müssen – denn der Zustand unserer Schulen ist auch Ausdruck der Wertschätzung gegenüber unseren Kindern und Jugendlichen. Es ist höchste Zeit, weiter massiv in den Schulbau und damit in die Zukunft zu investieren.
Bildung vor Ort gestalten – für alle: Bildung und Erziehung sind zentrale kommunale Aufgaben. In unseren Städten verlaufen die Bildungsbiografien – von der Kita über die Schule und Ausbildung bis hin zu Freizeit, Kultur und lebenslangem Lernen. Wir wollen eine ganzheitliche Schulentwicklungsplanung vorantreiben, die sowohl quantitative als auch qualitative Entwicklung sicherstellt. Wo nötig, sollen durch gezielte Qualitätsmaßnahmen zusätzliche kommunale Mittel bereitgestellt werden.
Digitalisierung – endlich in der Schule ankommen lassen: Lernen hat sich grundlegend gewandelt. Jedes Kind braucht ein eigenes digitales Endgerät und Zugang zu einer modernen digitalen Infrastruktur. Dazu gehört auch eine leistungsfähige Internetverbindung. Wir fordern eine verbindliche städtische Digitalstrategie, die die Entwicklung der Schulen auf Grundlage ihrer Medienkonzepte mittel- und langfristig begleitet. Ziele und Ausstattung müssen planbar und umsetzbar sein.
Schulsozialarbeit stärken – für mehr Chancengerechtigkeit: Schulsozialarbeit ist unverzichtbar. Sie gleicht Benachteiligungen aus, stärkt Persönlichkeitsentwicklung und unterstützt Eltern in schwierigen Lebenssituationen. Wir setzen uns für eine dauerhaft gesicherte, bedarfsgerechte Finanzierung der Schulsozialarbeit ein.
Offener Ganztag – verlässlich und qualitativ hochwertig: Der Zuspruch zum Offenen Ganztag zeigt deutlich, wie wichtig dieses Angebot für viele Familien ist. Alle Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass genügend qualitative Ganztagsplätze zur Verfügung stehen. Wir fordern die Einrichtung eines stadtweiten Qualitätszirkels für alle Ganztagsschulen, der den Austausch guter Praxis ermöglicht und gemeinsame Standards erarbeitet. Evaluierungen und Feedbacksysteme sollen zur kontinuierlichen Verbesserung beitragen. Auch die Zusammenarbeit mit Musikschule und Sportvereinen wollen wir stärken, um die kulturelle und sportliche Bildung der Kinder zu fördern.
Unser Ziel ist klar: Wir wollen Bildung neu denken, Chancengerechtigkeit sichern und unsere Bildungslandschaft zukunftsfest gestalten – für alle Kinder, für alle Familien, für unsere Stadt.