Keine Kürzungen beim Neubau der Grundschule Neesen
Veröffentlicht von Dietmar Lehmann in Fraktion · 30 September 2024
Keine Kürzungen beim Neubau der Grundschule Neesen
von Dietmar Lehmann
Die Wählergemeinschaft Porta (WP) begrüßt
die vorgelegten Pläne des Planungsbüros BKS für den Neubau der
Grundschule Neesen in Lerbeck. Seit Jahren fordert die WP diesen
Neubau, da das alte Gebäude weder modernen pädagogischen Ansprüchen
noch den Anforderungen an eine inklusive Bildung gerecht wird.
Angesichts steigender Schülerzahlen ist das Vorhaben dringender denn
je. Nach der Zustimmung der Schulkonferenz drängt die WP nun auf
eine schnelle Umsetzung.
Keine Rolle rückwärts
Nachdem es nun Zeit ist, Nägel mit Köpfen zu
machen, scheint es jetzt bei einigen Ausschuss- bzw. Ratsmitgliedern
wieder Beratungsbedarf zu geben. Angesichts mehrfacher
Kostensteigerungen sowie einem geschätzten Kostenrahmen von 20
Millionen Euro stellt sich bei vielen Ernüchterung ein. Statt
endlich ein neues Denken und Handeln im Schulbau für Porta
Westfalica einzuleiten, werden um Kosten zu sparen u.a. mit der
Schule abgestimmte Flächenbedarfe wieder in Zweifel gezogen,
Bibliothek und Selbstlernzentrum als überflüssig befunden,
Lüftungsanlagen als nicht erforderlich erachtet und auf Rundungen am
Gebäudekörper könne ganz verzichtet werden.
Zudem wird die Frage aufgeworfen, ob ein Bau im alten Bestand
nicht letztendlich günstiger wäre als der geplante Abriss des
gesamten bisherigen Gebäudebestands.
WP kritisiert kurzsichtige Sparpolitik
Die WP reagiert mit Unverständnis auf diese
Sparvorschläge. Nicht nur, dass mit einer veränderten Planung
wertvolle Zeit verloren ginge, moderne Schulbauten müssen auch und
gerade heutigen pädagogischen Konzepten gerecht werden: Mehr Raum
für selbstorganisiertes und individualisiertes Lernen, Gruppenarbeit
und moderne Lernmedien ist unerlässlich. Schulbibliotheken und
Selbstlernzentren sind kein Selbstzweck, sondern spielen eine
zentrale Rolle insbesondere vor dem Hintergrund des wachsenden
Angebots an multimedialen und interaktiven Lernprozessen. Für eine
inklusive Ganztagsschule sind zusätzliche Räume ebenso notwendig
wie effiziente Lüftungssysteme, die nicht nur die Luftqualität
verbessern, sondern auch zur Energieeffizienz, beispielsweise durch
Wärmerückgewinnung, beitragen. Langfristig wird eine gut geplante
Investition in die Schulinfrastruktur die Stadt vor höheren
Instandhaltungskosten bewahren und bessere Bildungsergebnisse
fördern.
Auch sollten diejenigen, die jetzt wieder an
der Bildung sparen wollen, daran erinnert werden, dass vor der
finalen Entscheidung zum Neubau der Grundschule Neesen eine moderne
Clusterschule zur Diskussion stand, so wie sie in vielen Kommunen
längst Standard ist. Doch auch hier hat man sich bereits aus
Kostengründen für eine weniger ambitionierte „Flurschule Plus“
entschieden.
Kein Raum für weitere Kürzungen
Für die WP ist klar: Weitere Verzögerungen
oder Kürzungen beim Neubau der Grundschule Neesen sind nicht
akzeptabel. Investitionen in Schulen sind Investitionen in die
Zukunft – und hier zu sparen, wäre ein Fehler. Bildung darf nicht
dem Rotstift zum Opfer fallen.