Vertane Chancen!
Veröffentlicht von Dietmar Lehmann in WIP · 14 April 2021
Neue Skateranlage hätte einen anderen Standort gebraucht.
Die neue Skateanlage soll - so hat es
die Politik jetzt mehrheitlich beschlossen - am Standort der alten
Anlage auf der sogenannten Platten Weide errichtet werden. Die Pläne
sowie die Standortfrage für die neue Skateanlage wurden in den
vergangenen Monaten in mehreren Fachausschüssen intensiv diskutiert,
das Ergebnis ist aus Sicht der Wählergemeinschaft enttäuschend.
Eine vertane Chance für unsere Stadt, so der Sprecher der WP,
schließlich werden fast 500 THS. EURO an einem der unattraktivsten
Standorte der Stadt investiert.
Wenn heute von modernen Skateanlagen
gesprochen wird, geht es um eine breite gesellschaftliche Akzeptanz.
In vielen Städten und Gemeinden geht der Trend daher immer mehr
dahin, dass man Skateparks nicht mehr ins Abseits verschiebt, sondern
man achtet darauf, eine Anlage zu einem attraktiven Aufenthaltsort
für Skater und auch nicht-skatende Besucher zu machen. Zeitgemäße
Skateanlagen unterscheiden sich daher von früheren Skateparks und
sind heute Begegnungsorte, soziale Treffpunkte und bieten
Freiräume zur Bewegung für breite Nutzergruppen. Da der Rollsport
sich wachsender Beliebtheit erfreut, Spaß macht und perfekt zum
selbstbestimmten Sportverhalten von Jugendlichen und Erwachsenen
passt, werden modere Anlagen heute auch oft generationsübergreifend
geplant. Daher gehören Skateranlagen, wie die jetzt geplante, nicht
ins Abseits gestellt, sondern in die Mitte der Gesellschaft.
Letztendlich geht es auch und gerade um ein „Wiederaufleben“ des
öffentlichen Raums. Hier spielen Potenziale wie
Familienfreundlichkeit, Lebendigkeit und Generationenaustausch eine
zentrale Rolle.
Die WP hatte von Anfang an im Rahmen
der Planungen als Standort den Schiffsanleger in Barkhausen ins Spiel
gebracht, zumal die Stadt selbst an dieser Stelle über eigene
Flächen verfügt. Die unmittelbare Lage an der Weser, der hohe
Aufenthaltswert des gesamten Areals mit Spielplatz, der „Blue Bar“
und dem Restaurant „Zum Anker“ machen den Standort aus Sicht der
WP äußerst attraktiv. Selbst die notwendigen öffentlichen
Toiletten wären vorhanden. Diese Aspekte mit dem Neubau einer
attraktiven Anlage mit hoher Fahr- und Aufenthaltsqualität zu
verknüpfen, wäre zielführend gewesen.
Mit der jetzigen Entscheidung wurden
eindeutig Chancen vertan. Selbstverständlich akzeptiert die WP
letztendlich die demokratische Entscheidung, bedauert aber, dass eine
Stadt, die nicht unbedingt für ihre Innovationsfähigkeit bekannt
ist, sich nicht positiven Neuem geöffnet hat. Investitionen in einer
derartigen Höhe verbunden mit einer richtigen Standortentscheidung
hätten einen deutlichen gesamtstädtischen und gesellschaftlichen
Mehrwert für die Stadt Porta Westfalica gehabt.