Kommunalwahlen in der Corona-Krise
Veröffentlicht von Dietmar Lehmann in WIP · 19 Mai 2020
Nachdem die Wählergemeinschaft Porta - "Wir in Porta" ihre Mitgliederversammlung und damit die Wahl ihrer Kandidaten für die Wahlbezirke und Reserveliste am diesen Donnerstag absagen musste, sorgt sie sich jetzt um den weiteren Fortgang ihrer Kandidatur zu den Ratswahlen. So sind gemäß Kommunalwahlverordnung bestimmte Verfahren und Fristen einzuhalten. Da die Kandidaten und Kandidatinnen zwingend auf einer Mitgliederversammlung in geheimer Abstimmung zu wählen sind, kann dies zeitlich knapp werden, sollte die Corona-Krise und damit das Versammlungsverbot länger anhalten.
Ein weiter Grund zur Sorge besteht laut Wählergemeinschaft darin, dass die Kommunalwahlordnung NRW für Wahlvorschläge von Wählergemeinschaften, die erstmals zu einer Kommunalwahl antreten, sogenannte Unterstützungsunterschriften vorschreibt. Da diese auf speziellen Vordrucken zu leisten sind und in der Regel nur im direkten persönlichen Gespräch eingeworben werden können, kann dies ebenfalls in dieser besonderen Situation schwierig werden. Zwar können Wahlvorschläge noch bis Mitte Juli beim Wahlleiter eingereicht werden, doch müssen diese zuvor vom Wahlleiter auf ihre Gültigkeit hin geprüft werden. Sollte die aktuelle Gesundheitskrise über weitere Wochen anhalten - schließlich wurden bereits auch zahlreiche Großveranstaltungen abgesagt - sollte nach Ansicht der WP geprüft werden, ob vorgelagerte Fristen sowie der eigentliche Termin zur Kommunalwahl am 13. September angesichts der schwierigen Lage überhaupt eingehalten werden können. Diese Entscheidung liegt sicher nicht im Ermessen der Stadt, doch sollte man dieses Szenario bereits im Auge behalten, so der Vorsitzende der Wählergemeinschaft Dietmar Lehmann. Die Wählergemeinschaft nutzt jetzt die zur Verfügung stehende Zeit, um ihr Wahlprogramm noch einmal zu schärfen, bevor es auf einer Mitgliederversammlung endgültig zur Abstimmung gestellt wird. Dieser Termin scheint jedoch noch völlig ungewiss.