Diskussion über Stellenplan
Veröffentlicht von Dietmar Lehmann in Fraktion · 22 Oktober 2021
WP
fordert zeitgemäße Personal- und Organisationsentwicklung
Stadtverwaltung
Porta stößt zunehmend an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit
Nicht besetzte Stellen, Personalmangel, ein hoher
Krankenstand und der Führungsstil der Bürgermeisterin prägen
aktuell die politische Debatte um den Stellenplan der Stadt. Für die
WP Anlass genug, jetzt eine systematische Überprüfung der
Personalsituation sowie der Organisationsstruktur zu fordern.
Nach Auffassung der WP muss zur
Kenntnis genommen werden, dass veränderte
Anforderungen an die Verwaltung, wie die Übernahme komplexer
Planungs- und Leistungsaufgaben sowie neuer Ordnungsaufgaben, aber
auch differenzierter werdende Erwartungshaltungen von Politik und
Öffentlichkeit, die Stadtverwaltung zunehmend an die Grenzen ihrer
Leistungsfähigkeit gebracht haben. Überstunden häufen sich und der
Ruf nach mehr Personal wird lauter. Parallel dazu drängen sich die
Zukunftsaufgaben, wie Digitalisierung, Mobilitätswende und
Klimawandel auf. Nicht um sonst hat die Bürgermeisterin daher mit
deutlichen Worten auf die anhaltend angespannte Personallage der
Stadtverwaltung hingewiesen und auch die nachdrückliche
Unterstützung und aktive Mitgestaltung des Rates angemahnt. In
diesem Zusammenhang sollte aber allen klar sein, dass es mit einer
punktuellen Verstärkung und Aufstockung von Personalstellen allein
nicht getan ist. Kommunen müssen sich vor dem Hintergrund der
gewachsenen Anforderungen grundsätzlich zeitgemäß organisieren,
wollen sie handlungsfähig bleiben, sonst droht der Kollaps der
Kommunalverwaltung.
Für
die WP steht fest, dass die Leistungsfähigkeit der öffentlichen
Verwaltung, so wie sie sich derzeit darstellt, vor allem das Ergebnis
der erheblichen Versäumnisse der letzten Jahre ist. Weder wurden in
den letzten Jahren nachhaltige Umsetzungsstrategien für die
Personalerhaltung, Personalplanung und Recruiting erarbeitet, noch
wurden vor dem Hintergrund des Aufgabenwandels Zuständigkeiten und
Kompetenzen systematisch hinterfragt, um die vorhandenen Ressourcen
möglichst effizient und wirtschaftlich einzusetzen. Zuletzt hat dies
u.a. das Beispiel einer fehlenden zeitgemäßen Software für die
Bearbeitung der Bauanträge gezeigt. Vor dem
Hintergrund dringender operativer Aufgaben scheint auf
Fachbereichsebene vielfach auch der Blick für
notwendige strategische Zukunftsaufgaben verloren gegangen zu sein.
Zukunftweisende Fragestellungen, wie z.B. wird
die Digitalisierung die Kommune
der Zukunft gestalten, wurden aus Zeitmangel
verspätet angegangen bzw. standen nur ansatzweise auf der Agenda
notwendigen Handelns.
Daher ist für die WP aktuell nicht
die Arbeitsweise der Bürgermeisterin das Problem, sondern eher ein
in der Vergangenheit versäumtes Verwaltungshandeln. Auch die Politik
muss sich rückblickend fragen, ob vor dem Hintergrund der sicherlich
notwendigen Haushaltssanierungsmaßnahmen der Abbau von
Personalstellen evtl. zu kurz gegriffen hat, statt eine
grundlegende Reform des Verwaltungsapparates in Angriff zu nehmen.
Was insgesamt fehlt, ist eine klare Vorstellung davon, wie eine
moderne, gesamtstädtisch denkende und handelnde Verwaltung
letztendlich organisiert und gesteuert sein muss. Deshalb müsste
das Verwaltungshandeln zwingend einer umfassenden Überprüfung
unterzogen werden. Klar dürfte bereits jetzt sein, dass es an einer
zeitgemäßen Personal- und Organisationsentwicklung fehlt. Es geht
dabei um eine grundlegende Inventur aller kommunalen Aufgaben - dazu
zählt auch die Feststellung disponibler Aufgaben- sowie eine
systematische Überprüfung von Verwaltungsprozessen und -strukturen,
um eine vom Grundsatz her aufgabenorientierte Stellen- und
Personalstruktur vorzuhalten.
Da eine systematische Organisations- und
Personalentwicklung nicht allein durch die bestehende Verwaltung und
Politik gesteuert werden kann, sollte ein solcher Prozess fachlich
extern begleitet werden. Entsprechende Mittel sollten dafür in den
Haushalt eingestellt werden. Klar ist aber auch, dass eine Verwaltung
ein komplexes und vernetztes System ist, das nicht von heute auf
morgen verändert werden kann. Daher sollte zunächst auf
Fachbereichsebene gehandelt werden, so der Sprecher der WP - Dietmar
Lehmann -, um die Vision einer
zukunftsorientierten öffentlichen Verwaltung, in
der sich Kreativität, Flexibilität und Innovation entwickeln kann,
umzusetzen.