Schulentwicklung und Quartiersentwicklung müssen zusammengedacht werden
Kritik an den Äußerungen des schulpolitischen
Sprechers der SPD
Die
Wählergemeinschaft Porta zeigt sich irritiert über die Äußerungen des
bildungspolitischen Sprechers der SPD. Auch die WP möchte die bestehenden
Probleme rund um die Georg-Rost-Straße nicht schönreden, sieht es aber als
nicht zielführend an, das Quartier als „Bronx“ zu bezeichnen. Daneben
verwundert es, wie die städtebaulichen Potenziale im Zusammenhang mit einem
geplanten Schulneubau an der Lindenstraße von der SPD ignoriert werden.
Aus Sicht
der Wählergemeinschaft können sich viele Bürgerinnen und Bürger, die in der
Georg-Rost-Straße wohnen, sich oftmals keine andere Wohnung leisten bzw. ihnen
sind die Wohnungen über die Stadt selbst zugewiesen worden. Darüber hinaus
besteht das Quartier nicht nur aus der Georg-Rost-Straße, sondern auch aus
umliegenden Wohnvierteln. Gerade weil der Begriff „Bronx“ metaphorisch
negativ aufgeladen ist,
sollte im Sprachgebrauch eine höhere Sensibilität gefordert sein, statt einen gesamten
Stadtteil und somit seine Bewohner zu stigmatisieren.
Auch
vermisst die WP die Bereitschaft, sich auf eine Diskussion einzulassen, die auf
eine Verbindung von Bildung und Stadtentwicklung in benachteiligten Quartieren
zielt. Gerade mit einem möglichen Schulneubau in unmittelbarer Nähe zum
Quartier können sich nach Auffassung der WP nachhaltige Synergien ergeben. Die
Verbindung von Bildung und Stadtentwicklung fördert nicht nur die vielfach noch
unzureichenden Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen, sondern verbessert
insgesamt auch die Lebenssituation im Quartier. Auch für Eltern, Senioren und
andere Quartiersbewohner kann eine Schule in unmittelbarer Nähe, die sich für
Quartiersaktivitäten öffnet und mit sozialen Trägern, Migrantenorganisationen
oder anderen Bildungseinrichtungen kooperiert, eine wichtige Anlaufstelle sein.
Mit einem Schulneubau am Standort Lindenstraße würde ein deutliches Zeichen
gesetzt, um die Abwärtsspitale einer städtebaulichen Negativentwicklung zu
durchbrechen. Insbesondere in Verbindung mit den Planungen und Umsetzungen des
ISEK kann hier eine Aufbruchstimmung erzeugt werden, da Schulen wichtige
Bausteine für eine erfolgreiche Quartiersentwicklung sein können.
Zugleich
gilt auch für die WP, bei allen weiteren Planungen auf die Kosten zu achten.
Vor diesem Hintergrund hat die WP bereits früh gefordert, entsprechende
Förderkulissen zu eruieren bzw. das Ministerium direkt anzufragen. Klar bleibt
für die WP aber, dass der geplante Schulneubau konzeptionell als sogenannte
Clusterschule realisiert werden muss. Zukunftsorientierter Schulneubau muss
innovativ, intelligent und inklusiv vor dem Hintergrund der aktuellen schulischen
Bedarfe geplant sein. Daher spricht aus Sicht der WP alles für eine
Clusterschule. Sogenannte „Flurschulen“ sind heute längst obsolet und erst
recht, wenn sie als Neubau geplant werden.
Auch nicht
hilfreich ist es, den geschlossenen Standort Nammen wiederzubeleben, wie im
Bildungsausschuss von der SPD vorgeschlagen. Hierfür fehlt nicht nur das
passende Grundstück bzw. Gebäude, sondern auch die Schulpflegschaft hatte sich
bereits klar gegen die Aufteilung des Hauptschulstandortes Neesen auf zwei
Standorte ausgesprochen. Demgegenüber wäre ein weiterer Ausbau der Grundschule
Kleinenbremen für die WP vorstellbar.